Die Ruhr-Universität Bochum Trauert um Prof. Dr. Otto Wilhelm Flörke
Mit Otto Wilhelm Flörke ist am 28. Juli 2021 der Gründungsdekan der Fakultät für Geowissenschaften verstorben. Er wurde am 2. August 1926 in Gießen geboren.
Nach Kriegsdienst und nachgeholtem Abitur studierte er Chemie, Mineralogie und Physik in Marburg, die Promotion erfolgte 1951. Bis 1959 forschte er am Max-Planck-Institut für Silikatforschung in Würzburg, danach an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, wo er sich 1960 habilitierte.
Im November 1963 wurde er als neunter Professor an die neue Ruhr-Universität Bochum berufen. Neben den vielfältigen Aufgaben bei deren Aufbau widmete er sich hauptsächlich der Kristall-Chemie, den Eigenschaften und den Mikrostrukturen der Siliziumdioxid Polymorphe. Daneben war er Leiter einer Forschungsgruppe Glass-Ceramics an der ETH Zürich. Er hatte eine Gastprofessur an der Adelaide-University in Australien und wurde zum Fellow of the American Mineralogical Society. Von der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft wurde er mit dem Viktor-Moritz-Goldschmidt-Preis und der Georg-Agricola-Medaille ausgezeichnet. In der Forschungsförderung diente er als Fachgutachter bei DFG und
Bundesforschungsministerium, als Koordinator zweier Schwerpunktprogramme und als Mitglied im Bewilligungsausschuss für Sonderforschungsbereiche. Seiner Berufung in den Senat der DFG konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht folgen. Drei Rufe an andere Universitäten lehnte er ab.
Er blieb der Ruhr-Universität treu, deren Charakter er maßgeblich mitgestaltet hatte. Das Rektorat und die Fakultät werden Professor Flörke stets in ehrender Erinnerung behalten.
Der Rektor
der Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Axel Schölmerich
Der Dekan
der Fakultät für
Geowissenschaften
Prof. Dr. Matthias Kiese