Nützliches zum Studium - Gestein und Minerale

Alumosilikate

Warum sind die Alumosilikate Kyanit (oder auch Disthen), Sillimanit und Andalusit von petrologisch großer Bedeutung?

Zunächst vorweg: Die chemische Zusammensetzung aller 3 Alumosilikate lautet Al2[SiO5] – es existieren demnach 3 unterschiedliche Polymorphe (oder auch Modifikationen). Disthen bildet blaue leistenförmige Kristalle (übrigens gibt es epitaktische Verwachsungen von Disthen und Staurolith), Sillimanit bildet in der Regel feinfaserige bis nadelige Individuen und der Andalusit fällt durch seine kristallographisch gesetzmäßigen Einschlüsse von Graphit/Tonmineralen auf. Disthen ist außerdem durch eine Anisotropie (Richtungsabhängigkeit) der Härte charakterisiert (H = 4 ½ bzw. 6 ½, je nachdem in welcher kristallographischer Richtung Sie einen Ritzversuch vornehmen).
Die drei Alumosilikate können als Geothermobarometer wichtige Hinweise auf die Metamorphosegeschichte eines Gesteins liefern. So kommt der Kyanit (oder auch Disthen) in Hochdruck-metamorphen Gesteinen vor, Sillimant ist typisch für Gesteine, die während Ihrer Entwicklung hohe Temperaturen erlebt haben und Andalusit-führende Gesteine haben eine Metamorphose unter moderaten Temperaturen und niedrigen Drücken erfahren.

 

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