Nützliches zum Studium - Gestein und Minerale

Zwillingsgesetze

Welche wichtigen Zwillingsgesetze haben Sie kennengelernt?
 

Eine Zwillingsbildung im Mineralreich liegt dann vor, wenn zwei oder auch mehrere Kristallindividuen gesetzmäßig miteinander verwachsen sind, wodurch eine scheinbar höhere Symmetrie erzeugt wird (Zwillinge lassen sich gut an einspringenden Winkeln zwischen den Kristallflächen erkennen). Folgende wichtige Zwillingsbildungen haben Sie im Kurs „Baumaterial der Erde“ kennengelernt (Insbesondere im Gelände ist die Kenntnis dieser Phänomene wichtig, um vor Ort den Mineralbestand von Gesteinen akkurat zu bestimmen; daher sind dies immer ganz nette Prüfungsfragen und bedürfen somit Ihrer besonderen Aufmerksamkeit):

Kalifeldspäte bilden typischerweise sog. Karlsbader Zwillinge (oder auch Durchkreuzungszwillinge nach dem Karlsbader Gesetz). Die Abbildung zeigt einen Holzmodell sowie einen dazugehörigen natürlichen Karlsbader Zwilling. Im Gestein eingewachsen ist der verzwillingte Kalifeldspat anhand seiner Zwillingsverwachsungnaht gut zu erkennen. Je nach Lichteinfall können Sie durch „Einspiegeln“ der Spaltflächen jeweils ein Zwillingsindividuum wahrnehmen, während das andere matt erscheint.

Plagioklase sind nach dem Albit-Gesetz verwachsen .Im Gestein äußert sich diese Zwillingsbildung (auch polysynthetisch genannt) durch extrem feine subparallele linienhafte Strukturen auf bestimmten Spaltflächen.

Auch Staurolithe sind häufig verzwillingt – typisch sind 90°- und 60°-Zwillinge.

 

twinning